- «Die WAZ Mediengruppe und der [öffentlich-rechtliche] Westdeutsche Rundfunk haben sich auf eine richtungsweisende Zusammenarbeit im Online-Bereich geeinigt. Der Kölner Sender wird dem Nachrichtenportal DerWesten.de über eine Lizenz regionale Radio- und Fernsehbeiträge zur Verfügung stellen. Dies ist die erste Online-Kooperation eines Verlagshauses und einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt in Deutschland und dürfte Modellcharakter haben»,
ist heute in einer Medienmitteilung zu lesen. Für die öffentlich-rechtlichen Audio- und Videobeiträge soll die WAZ immerhin «eine marktübliche Lizenzgebühr» bezahlen (was immer das auch heissen mag).
Ein «rundfunkpolitischer Sündenfall», findet Wolfgang R. Langenbucher, Ordinarius für Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien, im «Ü60-Blog» des Medienmagazins «Message» (Danke, Ugugu!).
Noch wesentlich «sündhafter» stellen sich die hiesigen Verleger den Zugriff auf gebührenfinanzierte Inhalte vor. In einer Medienmitteilung (PDF) des Verbands Schweizer Presse (VSP) vom Dezember 2005 ist nämlich zu lesen:
- «Als Minimalforderung stellen die Verleger die Idee zur Diskussion, privaten Internet-Anbietern den unentgeltlichen Zugang zu SRG-Inhalten für das Streamlining [sic!!] von Filmen, O-Tönen usw. zu ermöglichen, da die Herstellung dieser Inhalte ja schon durch Gebühren, d.h. durch die Allgemeinheit finanziert worden ist.»
Darob hat sich der Medienspiegler bereits damals gehörig geärgert:
- «
Gibt es zur «Minimalforderung» des VSP eigentlich Neues zu vermelden?
Update: Erste Reaktionen auf den WDR-WAZ-Deal:– JakBlog
– onlinejournalismus.de
Update, 14. März 2008: Unter dem Titel «Kooperative Einfalt» hat sich in der «NZZ» auch Rainer Stadler Gedanken zur Zusammenarbeit zwischen privat und öffentlich finanzierten Medienhäusern gemacht.